
Grillieren gehört zweifelsohne zu den Lieblingsbeschäftigungen im Sommer und lässt nicht nur die Herzen von Grillmeistern, sondern auch von allen anderen SPAR Sommertypen höherschlagen. Erlaubt ist, was schmeckt! Dennoch gibt es ein paar Tipps, Tricks und Trends, die für noch mehr Spass und Freude beim Grillieren sorgen. Uwe Grabherr, Grillexperte aus Leidenschaft und Geschäftsführer von Grillfürst Schweiz, klärt uns auf.
Was sind die aktuellen Trends am Schweizer Grillmarkt?
Es gibt zwei Ausrichtungen. Zum einen haben wir den Keramikgrill. Dieses Gerät kann wirklich alles. Es ersetzt eine komplette Küche, wenn man weiss, wie man damit umgehen muss. Jeder, der einen Keramikgrill hat, wird nie mehr einen Gasgrill wollen. Denn der Vorteil liegt auf der Hand! Jedes Stück Fleisch enthält Wasser, das beim Garen verdampft. Ungefähr 1 Liter Wasser ergibt 1700 Liter Dampf. Bei jedem anderen Grill verflüssigt das Wasser und ist weg.
Nicht so bei einem Keramikgrill! Dieser funktioniert wie ein Römertopf, er nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Mit dieser feuchten Wärme gart man schonend wie in einem Steamer. Genau das ist das Geheimnis der Keramikgrills. Man bekommt ein völlig anderes Resultat als bei einem Blechgrill: weich, butterzart und mit toller Kruste. Obwohl Holzkohle eingesetzt wird, entsteht durch den kontrollierten Luftzug weder Rauch noch Geruch. Man merkt gar nicht, dass das Gerät läuft. Dieser Grilltrend hält nicht ohne Grund seit vielen Jahren an!
Der andere Trend ist fast schon das krasse Gegenteil davon: ein Smart Grill für Digitalfans und Grilleinsteiger, der wie eine SmartphoneApp funktioniert. Mit dem Touchdisplay kann man genau einstellen, wie das Grillgut werden soll – von der Grillzeit über die Kerntemperatur bis zu den Garstufen. Der Grill regelt alles! Wir sind in diesem Bereich erst am Anfang, aber da wird noch vieles passieren.
Was kommt bei Ihnen privat am liebsten auf den Grill und warum?
Am liebsten grilliere ich für meine Frau. Was sie gerne hat, mag ich auch. Zu Spareribs, die sechs Stunden gegart werden, können wir beide nicht Nein sagen. Aber an oberster Stelle steht für mich, dass es gutes, vernünftig und nachhaltig produziertes Fleisch ist, mit einem Minimum an Zutaten zubereitet. Salz und ein gutes Olivenöl, mehr braucht es nicht. Dann habe ich auch den echten Fleischgeschmack. Dazu noch frisch gebackenes Brot – fertig!
3-2-1-Methode
Zuerst werden Spareribs drei Stunden lang indirekt gegart. Anschliessend werden sie mit Flüssigkeit wie Apfelsaft in Butcher Paper eingewickelt und zwei Stunden weiter geschmort. Zum Abschluss werden sie mit Marinade oder BBQ-Sauce bestrichen und eine weitere Stunde indirekt gegrillt. Das Ergebnis: zarte, saftige Spareribs mit köstlicher Kruste.
Indirekt grillieren
Hier wird das Grillgut nicht direkt über der Hitzequelle platziert. Dadurch erreicht es langsam seine gewünschte Temperatur. Am besten funktioniert das bei Grills mit einem Deckel.
Long Job
Bei dieser Methode bleibt das Fleisch auch mal einen ganzen Tag auf dem Grill oder im Smoker. Am Ende ist es schön saftig und ganz zart. Typische Long Jobs sind Pulled Pork, Rippchen und Brisket.
Hot Spot
Als Hot Spot werden die Stellen auf dem Grill bezeichnet, die deutlich heisser sind als die umliegenden Bereiche. Gleichmässiges Grillieren wird dadurch erschwert.
Caveman Style
Caveman Style bedeutet, dass das Fleisch ohne Grillrost direkt auf die glühenden Kohlen gelegt wird. Die Asche bleibt kaum am Fleisch haften.